Die Sensibilisierung für die Umwelt und die nachhaltige Entwicklung ist von größter Bedeutung, um das Bewusstsein der Menschen für die Notwendigkeit von Bildung in diesen Bereichen zu wecken.
EIN EINZIGARTIGES PROJEKT
AQUATIS Aquarium-Vivarium Lausanne ist ein außergewöhnliches Projekt in der Schweiz, das sich ganz den aquatischen Ökosystemen und der lebenden Welt widmet. Es handelt sich um einen Ort der Entdeckung, des Eintauchens und der Freizeitgestaltung der neuen Generation, der ein einzigartiges und immersives Erlebnis bietet.
AQUATIS ist mehr als nur ein Aquarium und ein Vivarium. Es bietet eine außergewöhnliche Reise durch die faszinierendsten Süßwasserumgebungen unseres Planeten und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die breite Öffentlichkeit für die Zerbrechlichkeit der aquatischen Ökosysteme zu sensibilisieren und die Umwelterziehung und nachhaltige Entwicklung zu fördern.
In einer Region gelegen, die für ihr Fachwissen im Bereich Wasser und Umwelt bekannt ist, AQUATIS zeichnet sich durch seine wissenschaftliche, technologische, kulturelle und nachhaltige Dimension aus.
Mit einer beeindruckenden Kapazität von 2 Millionen Litern ist AQUATIS das erste Süßwasser-Aquarium und -Vivarium der Schweiz. In Kombination mit einem 3-Sterne-Superior-Hotel und einem Konferenzzentrum öffnete es im Herbst 2017 seine Pforten. Seitdem empfängt es jedes Jahr rund zweihundertfünfzigtausend Liebhaber von Entdeckungen, Wassertieren und Reptilien, denen die Erhaltung unseres Planeten ein Anliegen ist.
EINE AUSTAUSCHPLATTFORM
Das in Lausanne gelegene AQUATIS Aquarium-Vivarium ist weit mehr als nur ein Ort der Unterhaltung. Zusammen mit der Stiftung Aquatis ist es auch eine spannende und engagierte Austauschplattform für Bildung, den Schutz von Ökosystemen und nachhaltige Entwicklung. AQUATIS strebt an, das bedeutendste Zentrum für Wissenschaftskultur zu werden, das sich dem Thema Süßwasser in der Schweiz widmet. Besucher aller Altersgruppen sind eingeladen, an spielerischen und pädagogischen Experimenten teilzunehmen, die das Bewusstsein für die aktuellen Umweltprobleme fördern.
Die Inhalte des Rundgangs wurden in enger Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Forschungseinrichtungen erarbeitet, die in den Bereichen Artenschutz und -erhaltung, Umwelt, Wassermanagement und internationale Zusammenarbeit tätig sind.
Die Stiftung unterstützt AQUATIS Aquarium-Vivarium Lausanne dabei, sich für drei Kernaufgaben zu engagieren:
Wissen verbreiten und sich an der Bildung im Bereich Umwelt und nachhaltige Entwicklung beteiligen.
AQUATIS bietet somit durch einen interaktiven und pädagogischen Ansatz ein attraktives Eintauchen in verschiedene Süßwasserlebensräume auf der ganzen Welt.
Lebendige Sammlungen bewahren und erhalten
AQUATIS beherbergt und präsentiert Tier- und Pflanzenarten unter Einhaltung einer strengen Ethik, die sich an den Standards der World Association of Zoos and Aquariums (WAZA) und dem Ethikkodex des Internationalen Museumsrats (ICOM) orientiert.
So unterstützen die Stiftung und AQUATIS durch nationale und internationale Zusammenarbeit Programme zur Wiederherstellung bedrohter Arten oder zum Schutz empfindlicher Naturräume.
Wissen erwerben
Die Zusammenarbeit mit den Wissenschaftskreise und verschiedene Organisationen und NGOs ermöglicht den Erwerb und den Austausch von Wissen über das Thema Süßwasser und seine Ökosysteme.
EINE AUSSERGEWÖHNLICHE REISE
AQUATIS Aquarium-Vivarium Lausanne sensibilisiert die breite Öffentlichkeit für den Umweltschutz durch einen spielerischen, immersiven und interaktiven Besuchsparcours. Der Parcours umfasst eine Gesamtfläche von 3'500 m2 auf zwei Ebenen und beinhaltet eine Dauerausstellung, einen Raum für temporäre Ausstellungen, pädagogische Bereiche sowie einen Spielraum.
Die erste Ebene ist ganz der Süßwasserfauna der Schweiz und Europas gewidmet. Der Weg folgt dem Fluss Rhône von den Alpen bis zu seiner Mündung in der Camargue.
Die Ausstellung ist in vier geografische Räume unterteilt: Alpen, Genfer See, Rhône und Mittelmeer. Sie befasst sich mit zentralen Herausforderungen im Zusammenhang mit Süßwasser wie :
- die globale Erwärmung und das Schmelzen der Gletscher ;
- die Wasserqualität des Genfersees ;
- die Bedeutung von Wasserkraft und Mikroturbinen für die europäische Energieversorgung ;
- das Management der biologischen Vielfalt in der Camargue am Beispiel des Naturschutzgebiets Tour du Valat.
Auf der zweiten Ebene erfolgt der Übergang zwischen den Stockwerken durch einen Raum, der dem faszinierenden Thema der Evolution der Arten gewidmet ist. Anschließend setzen die Besucher ihre Reise fort, um die Süßwasserlebensräume der anderen Kontinente unseres Planeten zu entdecken:
- Afrika und seine großen SeenDie Region ist bekannt für die außergewöhnliche Vielfalt ihrer Wasserfauna. Dieser Bereich zeigt den Malawisee und seine farbenfrohen Buntbarsche sowie die großen afrikanischen Flüsse.
- Asien und seine Mangrovenwälder mit ihrem Gewirr von Ästen, die in das Brackwasser tauchen, ihren kuriosen Reis- und Fischfarmen sowie ihrem langen Fluss Mekong.
- Ozeanien und sein Pioneer RiverEin Fluss, der in das Great Barrier Reef mündet. Ein empfindliches Ökosystem von großer Bedeutung, das durch das einzige große Meerwasserbecken auf der Strecke hervorgehoben wird.
- Südamerika und sein überschwemmter AmazonaswaldDer Amazonas ist das größte Reservat für die biologische Vielfalt unseres Planeten. Im Zentrum des Aquariums befindet sich ein großes tropisches Gewächshaus auf zwei Ebenen, das Pflanzen, Bäume und Tierarten des Amazonas-Regenwaldes beherbergt.
Anhand dieses Rundgangs unternimmt der Ökotourist eine Weltreise durch die Süßwasserökosysteme und befasst sich auch mit den großen Herausforderungen der nachhaltigen Entwicklung.
EIN BILDUNGSAUFTRAG
Die Stiftung setzt sich vor allem für die Förderung der Umwelterziehung und der nachhaltigen Entwicklung ein. Um dies zu erreichen, entwickelt sie Programme mit pädagogischen und spielerischen Aktivitäten innerhalb von AQUATIS.
Die Philosophie dieses Programms lässt sich mit "Learning by doing" zusammenfassen, denn man lernt am besten, wenn man experimentiert. Daher umfassen die vorgeschlagenen Vorkehrungen kommentierte Besichtigungen durch Fachleute aus verschiedenen Bereichen (Wasser und Umwelt, Energie und Wasser, ethische und soziale Aspekte) sowie einen pädagogischen Bereich für die Durchführung ergänzender Workshops.
Dieses Angebot richtet sich sowohl an Jugendliche im schulpflichtigen Alter als auch an Heranwachsende und Erwachsene. Indem AQUATIS ein gesellschaftliches Forum bietet, einen Ort, an dem Ideen ausgetauscht werden, ermöglicht es den Besuchern, sich eine eigene Meinung zu aktuellen Themen zu bilden.
Um dies zu erleichtern, wird die Stiftung von Partnern unterstützt, die im Bildungsbereich tätig sind, und gestaltet das vielfältige Angebot unter Berücksichtigung der neuen Bildungsrichtlinien für die obligatorische und postobligatorische Schule in der Schweiz. Lehrerinnen und Lehrer haben zudem Zugang zu geeignetem Unterrichtsmaterial, das ihnen die Vorbereitung des Besuchs mit ihrer Klasse erleichtert.
EIN NACHHALTIGES PROJEKT
AQUATIS befindet sich im Herzen des Genferseegebiets, einer Region, die für ihre Kompetenzen im Bereich Wasser und Umwelt bekannt ist, und ist weit mehr als ein wissenschaftliches und kulturelles Projekt.
Als innovative Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Technologie und der breiten Öffentlichkeit soll das Zentrum einen bedeutenden und innovativen Einfluss auf die Wirtschaft, die Gesellschaft und die nachhaltige Entwicklung haben :
- Wirtschaftlich gesehen ist AQUATIS dank der Ressourcen, die von den Nutzerinnen und Nutzern stammen, autonom.
- Sozial hat er eine große Ausstrahlung in der Öffentlichkeit
- Architektonisch und in seiner Verwaltung minimiert er seine Auswirkungen auf die Umwelt
AQUATIS ist ein innovatives Projekt :
- Durch die Integration der Natur in die Stadt sensibilisiert er die Öffentlichkeit für Wasser und Süßwasser-Ökosysteme und fördert deren Erhaltung.
- Es ist dank zahlreicher kultureller und wissenschaftlicher Partner in ein Netzwerk der Lebens- und Umweltwissenschaften eingebunden.
- Strategisch an einem Verkehrsknotenpunkt platziert, regt es zu umweltfreundlichen Reisen an
- Es wird mit wärmetechnisch optimierten Komponenten gebaut und mit umweltneutralen Medien eingerichtet.
- Es ist an das Fernwärmenetz angeschlossen, das auf der Verbrennung von Hausmüll beruht, es ermöglicht die Nutzung einer erneuerbaren Energie mit geringen Treibhausgasemissionen.
- Für ein zentrales Gebäudemanagement gedacht, um Synergien und Komplementarität der Einrichtungen zwischen U-Bahn, Parkhaus, Aquarium-Vivarium und Hotel zu nutzen und so die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren
DIE GESCHICHTE DES PROJEKTS
Das AQUATIS-Projekt wurde Ende der 2000er Jahre von zwei französischen Biologen, Morgane Labous Simunic und Frédéric Pitaval, erdacht. Ihnen schloss sich der Schweizer Museologe Michel Etter an. Unterstützt von wissenschaftlichen Organisationen finden die Gründer Unterstützung bei der Grisoni-Gruppe und der Boas-Gruppe, zwei wichtigen Akteuren im Bereich der Einrichtung von Dienstleistungsinfrastrukturen. 2005 gewinnt die Firma Aquatis SA (ex AquaEcopole) den von der Stadt Lausanne ausgeschriebenen öffentlichen Architekturwettbewerb für die Gestaltung der Park-and-Ride-Anlage Lausanne-Vennes. Das Projekt beruht von Anfang an auf einem Modell der öffentlich-privaten Partnerschaft. Die Stadt Lausanne stellt ein Grundstück über ein Baurecht zur Verfügung, während die beiden Bauherren die Finanzierung des Komplexes sicherstellen.
Um das Projekt auf eine solide Grundlage zu stellen und eine gewisse Kohärenz zu gewährleisten, wird 2007 die Stiftung Aquatis gegründet. Sie wird bis 2024 vom ehemaligen Präsidenten des Nationalrats, Yves Christen, präsidiert und ist Garant für die wissenschaftlichen und didaktischen Inhalte des Projekts.
2008 wird das vom Lausanner Architekturbüro Richter-Dahl Rocha & Associés entworfene Architekturprogramm öffentlich aufgelegt. Eine Einsprache zieht eine Reihe von Verwaltungsverfahren nach sich. Sie bietet den Gründern und dem Präsidenten der Stiftung, Herrn Christen, die Gelegenheit, die grundlegenden Ziele des AQUATIS-Komplexes neu zu überdenken und die neuen Anliegen der nachhaltigen Entwicklung in den Vordergrund zu stellen.
Nachdem das Bundesgericht zugunsten des Projekts entschieden hatte, stimmte der Gemeinderat von Lausanne am 22. November 2011 der Gewährung des selbständigen und dauernden Baurechts zu. Weniger als zwei Jahre später wird der Grundstein für den Komplex gelegt. Ende 2013 wird das Projekt um die lebenden Arten des Vivarium de Lausanne bereichert, die in die Überlegungen zu den künftigen Sammlungen des AQUATIS-Komplexes einbezogen werden. Die Eröffnung von AQUATIS Aquarium-Vivarium Lausanne fand im Herbst 2018 statt.
DIE AKTEURE DES PROJEKTS
AQUATIS, ein spannendes und einzigartiges Projekt, ist das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Körperschaften und Privatunternehmen. Der Immobilienteil des Projekts, der insbesondere den Bau des Komplexes umfasst, wurde dank einer Partnerschaft zwischen der Stadt Lausanne und zwei renommierten Privatunternehmen, der Grisoni-Gruppe und der BOAS-Gruppe, realisiert.
Die als gemeinnützig anerkannte Aquatis-Stiftung ist für die Finanzierung der aquaristischen und museologischen Programme des Projekts durch die Unterstützung von Spendern und Sponsoren zuständig. Sie ist außerdem für die wissenschaftliche und pädagogische Leitung von AQUATIS verantwortlich.
Mit dem Betrieb des Aquarium-Vivariums ist die Aquatis SA betraut, die den Komplex auf nachhaltige Weise betreibt und keine öffentlichen Subventionen für den Betrieb erhält. Der Großteil seiner Einnahmen stammt von den Besuchern, die von diesem einzigartigen Projekt profitieren.
Mehrere renommierte Fachleute arbeiteten an dem Projekt. Der Architekturteil wurde von dem Lausanner Architekturbüro Richter-Dahl Rocha & Associés unter der Leitung von Jacques Richter und Ignacio Dahl Rocha ausgeführt. Der aquaristische Teil wurde von ICeau SA übernommen, einem von Frédéric Pitaval und Morgane Labous gegründeten Unternehmen. Für den museographischen Teil war Thematis SA unter der Leitung von Michel Etter und Elsa Lacroix zuständig, während der szenographische Teil von AAB Creatime unter der Leitung von Frédéric Ravatin übernommen wurde.
AQUATIS Aquarium-viavarium Lausanne wird von Michel Ansermet geleitet.